Gut 180 Personen fanden sich am Montag Abend in der Krone in Sarnen ein, um sich an der dritten - und möglicherweise letzten - Podiumsdiskussion ein Bild über die Obwaldner Nationalratskandidaten zu machen.
Begrüsst wurden die Anwesenden durch John de Haan, Präsident des GVO. Moderiert wurde die Diskussion von Markus von Rotz, Redaktionsleiter der Obwaldner Zeitung.
Zunächst wurden die Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge einzeln auf das Podium gebeten, wo sie vorgestellt und ihnen personenspezifische Fragen gestellt wurden.
Tatsächlich hat mich der Moderator gefragt, ob das Gerücht stimme, wonach die SVP Schweiz ein Machtwort gesprochen und für die SVP Obwalden eine weibliche Kandidatur eingefordert habe. Ich dachte zunächst, die Frage sei als auflockernder Witz gemeint gewesen. War sie nicht. Vielmehr schien sie dem Wunschdenken des Moderators entsprungen zu sein. Mit der Realität hat so eine Frage jedenfalls so wenig zu tun wie ein Papierflugzeug mit einer Weltraumrakete. Der SVP-interne Nominationsprozess vom Mai wurde nach lange im voraus klar vordefinierten Spielregeln ausschliesslich von der SVP Obwalden durchgeführt. Als stolze Kantonalpartei würden wir uns von der "Zentrale" in Bern hier nie Anweisungen erteilen lassen.
Überhaupt festigte sich bei mir im Verlauf des Abends der Eindruck, dass Themen u/o Fragen gezielt gesteuert oder weggelassen wurden, um SVP-Themen, -Positionen ja keine Plattform zu geben. Diverse Gäste im Saal äussersten sich nach der Veranstaltung ähnlich.
Konkret ausgeblendet wurden erstaunlicherweise Fragen zum Themenkreis Migration/Einwanderung, Flüchtlinge/Asyl. Dasselbe zur EU. Wollen die Kandidaten ein Rahmenabkommen oder nicht? Wie stehen sie dazu? Keine Frage. Wer der Kandidierenden ist dafür, dass die berüchtigte Kohäsionsmilliarde bezahlt wird? Wer dagegen, und aus welchen Gründen? Das Publikum konnte sich keine Meinung bilden, denn dieses Thema fand seinen Weg nicht in den Kronen-Saal. Man staunt.
Bei der Gesundheit ging es um das Spital Obwalden. Keine Frage hingegen dazu, ob die Kandidaten Rezepte oder Ideen zur Reduktion der horrend hohen Krankenkassenprämien haben. Schade.
Fazit:
Ein Abend und Podium der verpassten Chancen, möglichst viele, vielseitige und drängende Themen kontrovers zu diskutieren.
Schön immerhin, dass wir Kandidierende auch beim dritten Podium respektvoll miteinander umgingen und einen fairen Wettkampf der Meinungen austragen konnten. Mein Dank geht an Peter, Marco, Luke und Mirjam (die allerdings am GVO-Podium nicht teilnehmen konnte).
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